Robert Knight
Politik der Assimilation
Österreich und die Kärntner Slowenen nach der NS-Herrschaft
€ 29.90
Das NS-Regime hatte die kulturelle Auslöschung der Slawen beschlossen. Wie aber erging es den Slowenen im demokratischen Österreich, im Bundesland Kärnten, wo starke national-sozialistische und deutschnationale Traditionen das Dritte Reich bis in den Mai 1945 aufrechterhalten hatten?
Die Beantwortung dieser Frage führt den britischen Historiker Robert Knight (University College London) zu zentralen Aspekten der Nachkriegsgeschichte: personelle Kontinuitäten, die ehemalige Nationalsozialisten in einflussreiche Positionen brachten und die Kontinuität eines aggressiven Diskurses, der die Bevölkerung in „Heimattreue“ und „Verräter“ schied. Auch die territorialen Ansprüche Jugoslawiens auf Südkärnten werden in erster Linie als eine Funktion dieser Polarisierung gewertet.
Das Buch schildert, wie nach den Verheerungen des Nationalsozialismus in einer kurzen Phase interethnischer Zusammenarbeit ein innovatives zweisprachiges Bildungssystem entstand, das jedoch im folgenden Jahrzehnt stetig ausgehöhlt wurde.